21Oktober
2018

Wandern was das Zeug hält

Dieses Wochenende klingelt der Wecker noch früher, nämlich um 4:20 Uhr. Das ist ganz schön früh aber es ist alles gepackt, um zu starten.

Unser Ziel ist der Böhmerwald und einer der größten tschechischen Nationalparks. Unterwegs bin ich mit Sixtine - meiner Mitbewohnerin - und einigen anderen französischen, kanadischen und litauischen Freunden. Insgesamt sind wir zu siebt und sind gut ausgestattet mit Wanderschuhen, Sporthosen und warmen Jacken.

Den größten Teil der Zugfahrt verschlafen wir, dann gibt es noch Schienenersatzverkehr und wir steigen alle in einen Bus. Nach guten 4 Stunden ist es aber geschafft, wir sind an unserem ersten Ziel angekommen.

Jetzt fängt das Abenteuer allerdings erst an, denn eine Unterkunft haben wir noch nicht gebucht und schnell stellen wir fest, dass Nová Pec ganz schön ausgestorben ist. Englisch wird auch nicht gesprochen, insofern sind die anderen mir für meine Deutschkenntnisse ziemlich dankbar ;)
Nach ein paar Telefonaten haben wir tatsächlich etwas gefunden. Es ist allerdings eine halbe Stunde entfernt, also machen wir uns auf den Weg.

Der Weg hat sich aber definitiv gelohnt, denn für 12 Euro pro Person haben wir zwei komplette Appartements bekommen und die Vermieterin war so lieb und hilfsbereit!

Alles parat zum Wandern? Wir machen uns auf den Weg, geplant ist ungefähr eine 5 Stunden Wanderung. Die Laune ist gut und wir genießen das Oktoberwetter, welches ist wie aus dem Bilderbuch. Kalt aber sonnig! Der Wald leuchtet in den tollsten Farben und wir genießen die Stille um uns herum. Insgesamt haben wir vielleicht 10 Leute gesehen.

Nach 3 Stunden kommen wir an einem See an und entscheiden uns, auf die umliegenden Berge zu klettern. Der Blick von dort oben war atemberaubend! Außer Atem waren wir aber sowieso, denn der Anstieg war ganz schön steil, 1300 Meter waren wir letzendlich hoch.

Auf dem Rückweg haben wir tatsächlich ein einziges geöffnetes Restaurant gefunden, denn an einen Supermarkt war am Wochenende nicht zu denken! Lecker deutsch/tschechisch traditionelles Essen stärkte uns dann und wir spielten noch ein paar Runden im Appartment, bevor wir in einen tiefen Schlaf fielen.

Auch am nächsten Tag wurde wieder gewandert, aber an einem anderen Ort. Die Leute hier sind so super nett und haben sich immer gerne mit uns (oder mir als Übersetzer) unterhalten! Wir wanderten zu einer kleinen Kapelle mitten im Wald und auch diesmal ging es wieder einen Berg hinauf. Der Ausblick war die Anstrengung sowasvon wert!

Jetzt sitzen wir erschöpft aber glücklich im Zug auf unserem Weg nach Prag! Da allerdings die meisten Plätze schon belegt waren, haben Gabriel und ich es uns auf dem Boden gemütlich gemacht und natürlich wird mal wieder mein Lieblingsspiel "the Game" gespielt! So lassen sich vier Stunden Fahrt aushalten.